Intervention

Die Interventionsausstellungen im KioskShop berlin (KSb)
Nach elf Jahren Pause wird eine Tradition des Ortes, der permanenten und ortspezifischen Installation »KioskShop berlin (KSb)« von Semjon H. N. Semjon, wieder ins Leben gerufen: Die Ausstellungsreihe »Intervention«. Vermutlich wird zweimal im Jahr eine solche Dialogausstellung erfolgen.

Für die Künstlerin, für den Künstler ist dies eine besondere Herausforderung, handelt es sich hier nicht um einen white cube, einen klassischen Galerieraum mit nackten und weißen Wänden (wie nebenan im Hauptraum von Semjon Contemporary). Im Gegenteil. Die Dominanz des Gesamtkunstwerkes »KioskShop« ist allgegenwärtig, und der Gast muss sich dagegen behaupten, entweder in spielerischer Ergänzung oder in fordernder Opposition.
Semjon H. N. Semjon im August 2022

Intervention XXX-03: Ellinor Euler @ KioskShop berlin (KSb)
22.4. –3.6..2023
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Intervention XXX-02: Marlies von Soden @ KioskShop berlin (KSb)
10.12.2022 –25.2.2023 (verlängert)
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Intervention XXX-01: Petra Tödter @ KioskShop berlin (KSb)
27.8. – 1.10.2021
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Geschichte der Interventionen
Zwischen 2003 und 2011 gab es im KioskShop 33 Interventionen mit Künstlerinnen und Künstlern, die Semjon H. N. Semjon in sein Gesamtkunstwerk eingeladen hatte. Der KioskShop selbst war (und ist wieder) eine öffentlich zugängliche Installation, die auf die Ladeneinheit zugeschnitten ist. Zwischen dem ersten Leben ab November 2000 und dem Frühjahr 2010, bevor Wände für eine andere Installation des Künstlers (»Konstruktion der Moderne«) vorgebaut wurden, hatten mehr als 7.000 Besucher den ungewöhnlichen Ort besucht.
2011 gründete der Künstler Semjon Contemporary, übernahm den KSb-Raum (inzwischen ein Salon geworden) und nutzte ihn als ‚Salon Cabinet‘ von Semjon Contemporary. Somit ergaben zwei Ladeneinheiten mit je einem Schaufenster die Galerieräume.

Im Zuge der Kündigung der Räume zum Ende des Jahres 2021 nach 21 Jahren durch die Nicolas Berggruen Holdings wurde der KioskShop von den davor gebauten Wänden befreit, um ihn wohlmöglich ein letztes Mal der Öffentlichkeit zu zeigen. Ein Auszug hätte unweigerlich dessen Zerstörung bedeutet. Dass die mögliche Zerstörung dieses einmaligen Berliner Gesamtkunstwerks der große Kunstsammler und Kunstmäzen Nicolas Berggruen zu verantworten gehabt hätte, entbehrte nicht einer gewissen Tragikomik. Semjons Kommunikation von der Geschichte eines realen Kunstdesasters sollte bis nach Los Angeles zu ihm vordringen. Kurz vor dem von der Holding erwirkten Gerichtstermin zur Räumung kam es im Februar zu einer gütlichen Einigung mit ihr. Bis Ende Mai 2027 ist das (neue) Leben des KSb erst einmal gesichert. Dass er nun Teil der Galerie Semjon Contemporary ist, lässt sich als Bereicherung für die Galerie, als neue Herausforderung lesen, hatte Semjon doch für 10 Jahre radikal sein künstlerisches Sabbatical (bis auf einzelne Zeichnungssessions) durchgezogen. Nicolas Berggruen hatte – ohne es zu wissen – dem Galeristen Semjon die Bühne für sein künstlerisches ‚coming out‘ bereitet, ihn zum Künstler wieder wachgeküsst!